In eigener Sache

An alle Interessenten eines Greys von Greyhound Forever e.V.

Anlässlich unserer Vereinsgründung im Jahr 2016 wurde als Zweck angegeben:
Förderung des Tierschutzes, konkret die Rettung und Vermittlung bedürftiger, von den Menschen zweckentfremdeter, verlassener und von der Tötung bedrohter irischer Windhunde.

Über all das, was unsere Schützlinge vor ihrer Reise in die Freiheit erlebt haben und insbesondere ihre zurückbleibenden Artgenossen in Irland bis zu ihrem Tod erleben, müssen wir an dieser Stelle nicht berichten, es dürfte zur Genüge bekannt sein. Wir bei Greyhound Forever e.V. sind dafür da, die einmal bei uns angekommenen Greys zu schützen, uns zu kümmern und dafür einzusetzen, sie in ihrem „zweiten Leben“ an liebevolle Familien zu vermitteln.

Mehrfach haben wir an dieser Stelle darum gebeten, dass Interessenten sich VOR endgültiger Zusage einer Adoption darüber im Klaren sein sollten, die Aufnahme eines Greys in ihren Familien zu besprechen und ernsthaft mit den Gefühlen unserer Schützlinge wie auch unserer Arbeit im Tierschutz umzugehen. Heißt: Adoption FOREVER, egal was kommt und genau diese Bitte erfüllen 97% aller Adoptanten. Leider kommt es immer wieder zu Situationen, in denen der Tierschutzgedanke mit Füßen getreten und ein Grey zurückgegeben wird. Damit meine ich nicht, wenn schwerwiegende persönliche Gründe wie Krankheit oder finanzielle Not eintreten, sondern wenn der gerade übernommene Grey bereits am nächsten Tag zurückgegeben werden soll.

In der vergangenen Woche erlebten wir eine Rückgabe innerhalb 12 Stunden, die an Eiseskälte und fortwährend wechselnden widersprüchlichen Whats-App-Nachrichten nicht zu überbieten war, wo doch der übernommene Grey alle Eigenschaften eines lieben Mitbewohners auf Anhieb erfüllte, entnommen einer Mail der Möchtegern-Adoptantin)
„ …. ist gerade bei uns angekommen. Er ist ein ruhiger und freundlicher Hund, geht ganz toll an der Leine, ist nicht schreckhaft, Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen, mag sein Futter, bettelt nur kurz am Tisch, aber…. wir bekommen es wegen plötzlich eingetretener beruflicher Veränderungen und weil es unsere Kapazitäten übersteigt und Sie sicher unsere Verzweiflung erkennen, nicht hin und bitten darum, dem Hund und uns zeitnah zu helfen…. (Zitat Ende).
Abholen mussten WIR den Grey und das am nächsten Tag, da das E-Auto der Dame für 6-8 Stunden Fahrt nicht geeignet und ihr die Fahrt unmöglich schien. Da unser Grey dort keine Minute länger bleiben sollte, nahm unser Mitglied, Heike G., einen Tag Urlaub und fuhr die insgesamt 8 Stunden, bis unser Schützling wieder bei Ute B. in seiner Pflegestelle war.
Alles wäre anders gekommen und für uns planbarer, hätte diese Dame uns rechtzeitig über ihr Umdenken informiert!

Aus gegebener Veranlassung nun nochmals unsere Bitte an alle Interessenten eines Greys von Greyhound Forever e.V.: Da wir niemandem hinter die Stirn schauen können, füllen Sie bitte unsere Vorauskunftsbögen nach bestem Wissen und Gewissen aus und stimmen sich in Ihrer Familie im Vorfeld über Ihre möglichen Verpflichtungen ab. Unsere Schützlinge sind keine Waren, die man beliebig hin und her schieben kann, es sind sehr sensible und treue Lebewesen, aber man sollte sie unbedingt in Ruhe ankommen lassen und ihnen die Zeit gewähren, die sie benötigen, in ihre Familien einzutauchen.

Weil am Ende wieder die Freude überwiegen soll, berichten wir von einer jungen Frau, Marie Schneeweiß aus Berlin:  Sie ist bereits seit einiger Zeit PS unseres Vereins und hat gestern am Abend  Blanca bei uns abgeholt. Da die Ankunft wegen der stürmischen Irischen See verlegt wurde, musste Marie ihren Flug von Mailand nach Berlin auf Köln umbuchen. Für Marie – KEIN PROBLEM!
Mit dem Taxi kam sie von Köln die 35 km zu uns nach Hause. Für Marie – KEIN PROBLEM!
Hier wartete bereits ihre Mutter Ivonne, die 6 Stunden mit ihrem PKW von Dessau aus unterwegs war, um hier ihre Tochter zu übernehmen. Für Ivonne – KEIN PROBLEM.
Ein Luxus-Körbchen für die Rückreise war bereits freitags an unsere Adresse geliefert worden.
Für Marie – KEIN PROBLEM, sie hatte an alles gedacht. Das mitgebrachte flauschige Bettzeug, einer Prinzessin würdig, ließ Blanca während ihrer Reise nach Dessau in einen tief-seeligen Schlaf verfallen, was sie nach all den vielen Stunden, die sie seit ihrer Abreise aus Irland bereits unterwegs war, auch dringend verdient hatte.

Es ist immer wieder schön zu sehen, dass es auch anders geht. Danke Marie und Ivonne und den vielen Adoptanten, die uns bisher so großartig unterstützt haben.

G4e/ Klaus Himpeler

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