Ein wunderschöner Erfahrungsbericht
Sadie ist jetzt seit einem Jahr bei uns!
Wir haben am 6. September den Ankunftstag (neuer Geburtstag) unserer Grey Dame Sadie gefeiert und wollten uns in diesem Zuge herzlichst bedanken. Dazu möchten wir euch vom ersten Jahr berichten:
„Wahrscheinlich wird es 22 Uhr“ schrieb uns Sally, bei der wir Sadie abholen würden. Wir sitzen seit Tagen gespannt zuhause und warten nur auf diese Worte. Ein bisschen wie bei der Geburt eines Familienmitgliedes.
Zu diesem Zeitpunkt war ich selbst wenige Wochen schwanger. Für Sadie war ich seit Jahren bereit und habe ewig auf diesen Moment hingearbeitet. Aber ob das nicht alles etwas viel wird? Plötzlich schwanger, frisch in ein neues Haus gezogen, der Mann ohne Hundeerfahrung, 2 Kaninchen im Garten und unzählig viele Eichhörnchen… Das wird richtig viel Arbeit! Aber ich freue mich so!!
Als wir Sadie holen, kann ich nicht glauben, wie groß sie ist! Sehr neugierig und aufgeregt begrüßt sie uns. Ein Energiebündel! Na das wird ja noch lustig. Ich sitze mit ihr auf dem Rücksitz und wir fahren nach Hause und dieses Gefühl werde ich nie vergessen. Sie legte ihren Kopf auf meinen Schoß, seufzt und teilte mir irgendwie mit „das hat ja lang gedauert mit euch, jetzt aber ab auf die Couch. Entspannt euch mal“. Ganz selbstverständlich wurden wir also noch im Auto adoptiert.
Mein Mann schlief die restliche Nacht an ihrer Seite im Wohnzimmer. Ich dachte, so können sie eventuell leichter eine Beziehung aufbauen, da er ja den Hund „aufgeschwatzt“ bekommen hat ;P am nächsten Tag nahm ich sie mit zu meinen Kaninchen. Sehr große Kaliber und keine Angst vor hibbeligen Hunden. Aber wie wird Sadie reagieren? Sie rennt zum Käfig und ich merke, wie sie mit dem Hetzen beginnen will, wollte sie direkt zur Seite schieben, da kommt mein größter Hase. Stellt sich vor ihr auf, Klopft laut und greift an. So geht’s ja nun nicht. Eine ordentliche Vorstellung hat er sich gewünscht. Das hat Sadie wohl kapiert (Natürlich probierte sie es trotzdem immer mal wieder – aber mein Dicker wies sie verlässlich wie ein geduldiger Opa immer wieder zurecht) nach einer Woche waren die Hasen ebenso akzeptiert wie wir. Kennt man schon, langweilig, ab und zu gibt es vielleicht ein paar Körner zu klauen.
Aber die Eichhörnchen, ja die, dank der Auffangstation ums Eck tummeln die sich in unserem Garten und zeigen wenig Scheu. Auf so einen schnellen Hund mussten sie sich auch erst einstellen, sind aber trotzdem flinker und lachen unsere Sadie jeden Tag aufs Neue aus.
Mir ging es durch die Schwangerschaft zunehmend schlechter. Sadie merkte das und ernannte sich selbst zur Comfort-Couch-Beauftragten. Sie wärmte mich, beruhigte mich, brachte mich jeden Tag mindestens 5x zum lachen allein durch ihre ulkige Art. Ich fühlte mich schlecht ihr nicht gerecht zu werden, aber zwischen meinem Mann und ihr war eine so besondere Verbindung. Er ging also jeden Tag mehrmals mit ihr spazieren und so wurde er ihr Lebensmittelpunkt. Ein bisschen eifersüchtig bin ich schon, aber die zwei zu sehen macht unheimlich Freude. Generell liebt sie Männer. Müllmänner, Handwerker, Postboten, der alte Nachbar mit seinem Chihuahua – alle müssen täglich und ausführlich begrüßt werden. Hunde sind ihr egal, nur Windhunde sind super! So kommt man jedenfalls ins Gespräch mit der Nachbarschaft und das war für uns als neu zugezogene eigentlich ein Volltreffer. Wir mussten Gäste nur darauf hinweisen, denn hat man nicht schnell genug Hand aufs Tier gelegt, springt sie ab und an oder fängt sich gar nicht mehr. SCHMUSEN IST IN UNSEREM HAUS EINLASSKRITERIUM.
Meine Mutter musste das trotz Angst vor Hunden auch lernen. Klingt hart, aber wenn Sadie das macht, verfallen ihr die Menschen einfach. Wie Ka, die Schlange aus dem Junglebuch. „Seht her, wie elegant und hübsch und schmusig ich bin“ und schon haben wir wieder eine gratis Packung Leckerlis im Futterhaus bekommen. Oder die Tierärztin ruft die versammelte Mannschaft ins Sprechzimmer „schau, schau, das is der schöne Grey, der seine Hasen vorm Fuchs verteidigt hat und sich dabei die Pfote verletzt hat! Schaut mal wie brav die ist!“ da muss man dann eben mal etwas mehr Zeit einplanen. „ja so ein toller Edelhund!“, „Uiii Papa schau mal wie eine dünne Kuh!“ man muss eigentlich ständig lachen, weil keiner weiß, was für eine kleine Ulknudel unsere Sadie eigentlich ist. Wie laut und eklig sie Pupsen kann und der ewig anhaltende Durchfall erst!
Auch unser Freundeskreis ist ihr schockartig verfallen. Wir nennen sie hier liebevoll „Fahrradsattelgesicht“, „Stäbchenhund“ oder einfach Schnubbi. Das ist aus Luzie geworden, die wir als Sadie bekommen haben. Schnubbi hat hier auch den Laden geschmissen, als es bei mir so weit war und meine Tochter kam. Und nach 3 Tagen kamen wir zu dritt nach Hause zur Tür herein, voller Neugier wie Schnubbi wohl reagieren würde auf unseren kleinen Spross. Sie begrüßte natürlich einmal ausführlich Herrchen, wie auch sonst, Hausregeln sind Hausregeln. Begrüßte mich und bekam dann große Augen beim Blick in den Maxi Cosi. Sie schnubberte… „Ja mhm den Duft kenne ich, seltsam aber, dass das so klein ist… Aber es pupst! Ja okay es gehört definitiv zu uns. Gut, hab ich gesehen, Danke“ das wars auch schon. Mehr Interesse zeigte sie nicht und so wurde auch unsere Tochter einfach so adoptiert. Bis heute ist der kleine Mensch eine Selbstverständlichkeit in diesem Haus, sie wird ab und an höflich benaselt. Schnubbi muss sich nicht mit ihr beschäftigen, die Zeit wird kommen.
Wir sind eine wahnsinnig glückliche Familie und gehören einfach zusammen. Danke für dieses wundervolle Wesen!
Danke an Euch für diesen wunderschönen Beitrag. Wir wünschen Euch beiden noch eine ganz tolle Zeit mit Eurer Tochter und Schnubbi!
Liebe Grüße, Greyhound Forever e. V.